Jahresbericht 2021/22

Wieder ist ein ereignisreiches Kita-/Schuljahr 2021/2022 zu Ende gegangen. Die Corona- Pandemie sowie der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine und die damit verbundenen Wechselwirkungen, haben unser Handeln noch einmal zusätzlich gefordert.

Nach fast 14 Jahren hat das Gründungsmitglied des Gifhorner Kinderfonds, Dr. Klaus Meister, die Arbeitsgruppe verlassen, um sich als Vorstandsvorsitzender des Gifhorner Kulturvereins einer neuen sozialen Herausforderung zu stellen. Wir bedanken uns für seinen unermüdlichen Einsatz, seine intensive Mitarbeit und Projektgestaltung, bei der uns allen seine berufliche Erfahrung mit den Schul- und Kitaleitungen wegweisend war. Wir wünschen ihm bei seiner neuen Aufgabe den Erfolg, den er sich vorstellt. Seinen Platz in der Arbeitsgruppe hat ab dem 1. Mai 2022 Frau Serina Hoffmann eingenommen.

Projektinformationen

Die Schwerpunkte unseres Handelns lagen, neben dem Weiterlauf all unserer bisher laufenden Kinderfondsaktivitäten, auf 2 Projekten, die sowohl direkt als auch indirekt mit den Themen Corona und Ukraine-Krieg zu tun haben.

Das ist einmal das Projekt der Gewaltprävention „Stark auch ohne Muckis“ mit Herrn Rast, welches wir mit großem Erfolg an den Gifhorner Grundschulen umgesetzt haben. Wir sind überzeugt, dass die Verlagerung vom letzten Kita-Jahr in die ersten Klassen der Grundschulen richtig war. Das zeigte uns sowohl das Ergebnis als auch den Bedarf in den Schulen. Mehrere Schulleitungen haben beschlossen, es nicht nur bei den ersten Klassen zu belassen, sondern je nach Bedarf, auch die höheren Klassen bis hin zu Lehrkräften und Eltern in das Projekt einzubinden. Die Schulen haben für dieses Projekt einen großen Teil der Finanzierung aus dem Schulbudget übernommen, so dass wir nur unterstützend mitgewirkt haben.

Das Ergebnis: In diesem Kita-Schuljahr haben 7 Schulen mit 1.030 Kindern und 30 Lehrkräften teilgenommen. Zusätzlich wurden an 3 Schulen auch noch Elternabende durchgeführt, denn Erziehung findet nicht nur in der Schule statt. In 7 Kitas haben wir auch noch die Teilnahme mit 101 Kindern finanziert, da dort ein besonderer Bedarf vorlag.

Das 2. Projekt ist die Erweiterung der Schulunterstützung für Familien, die Probleme bei der Beschaffung der Schulutensilien für die Kinder in den höheren Klassen haben. Das betrifft im Besonderen auch die Kinder aus der Ukraine, die zu uns nach Gifhorn gekommen sind und jetzt hier zur Schule gehen.

Wir haben seitens der Allerwelle coronabedingt für das Projekt des Schulschwimmens „Kids auf Schwimmkurs“ nur 8 Kurse à 10 Kinder für das Schuljahr 2021/22 angeboten bekommen. Leider haben wir die Erfahrung machen müssen, dass eine exakte Planung mit den Schulen nicht den gewünschten Erfolg hatte. Die Familien haben entweder die Sicherheitsgebühr nicht hinterlegt oder die Kinder haben ihren Termin vergessen, so dass der jeweilige Kurs mit anderen Kindern aufgefüllt wurde. Daraufhin sind wir für das Schuljahr 2022/23 wieder auf das „Windhundprinzip“ (wer zuerst kommt, kann sich sofort anmelden) zurückgegangen. Das heißt, dass die Eltern, die ihr Kind schnellstmöglich angemeldet und die Sicherheitsgebühr hinterlegt haben, ganz sicher auch an ihrem Kurs teilnehmen werden, denn wenn nicht, erhalten sie die Sicherheitsgebühr nicht zurück.

Für den Rest des Kalenderjahres 2022 wurden uns schon 4 weiter Kurstermine zur Verfügung gestellt.

Das Ergebnis für das Schuljahr 2021/2022 sieht wie folgt aus:

68 Kinder haben teilgenommen. 65 Kinder haben das Seepferdchen und 33 Kinder das Bronzeanzeichen erworben.

Der aktuelle Ergebnisstand dieses Projektes seit 2011 ist:
750 Kinder haben teilgenommen.
569 Kinder haben das „Seepferdchen“ erhalten
277 Kinder haben den Status „Bronze“ bekommen.
52 Kinder haben in den letzten 4 Jahren auch das Silberabzeichen erwerben können.

Die Summe aus „Seepferdchen“ und „Bronze“ ist höher als die Gesamtteilnehmerzahl, da viele erst das Seepferdchen gemacht und danach die Prüfung für Bronze abgelegt bzw. andere gleich die Bronze-Prüfung gemacht haben.

Die Gesamtkosten des Projektes seit Bestehen belaufen sich auf 48.709 €

Das Projekt des „Augenscreening für alle Kita-Kinder inkl. Krippenkinder“, konnte coronabedingt leider auch nicht durchgeführt werden. Die gute Botschaft ist allerdings, dass wir mit dem neuen Kita-Jahr 2022/23 wieder begonnen haben. Das Gleiche gilt für die Kulturprojekte.

Alle anderen Projekte haben wir, seit sie ins Leben gerufen wurden, jedes Jahr kontinuierlich in gewohnter Form weitergeführt und aus den gemachten Erfahrungen auch optimiert (Nachhaltigkeit). Wir werden das, soweit Corona es zulässt, im Kita-/Schuljahr 2022/2023 fortsetzen, womit wir auch weiterhin unsere 8 Schulen und 28 Kindertagesstätten mit ihren rund 4.500 Kindern in unserer Stadt bezüglich einer möglichen Unterstützung und Teilhabe an Projekten im Auge behalten.

Wie schon im letzten Jahresbericht erwähnt, hat die Volksbank BraWo-Stiftung das Sponsoring für das Gemeinschaftsprojekt mit dem Landkreisfonds „Gesund und satt in Kreis und Stadt“ noch einmal um 2 Jahre, bis Mai 2022, verlängert. Wir haben uns über diese Entscheidung sehr gefreut. Nach dem Auslauf der Förderung werden wir es unter dem Projektnamen „Gesund und satt in unserer Stadt“ weiterführen.

Armutssituation in Gifhorn Landkreis und Stadt

Seitens des Landkreises Gifhorn haben wir in diesem Jahr auch wieder den Armutsbericht erhalten, den wir hier auszugsweise wiedergeben. Der zeigt mehr als deutlich, dass die Städte Gifhorn und Wittingen doch einen beachtlichen Anteil an finanziell schwachen Familien haben, und das ohne Unterbrechung seit Jahren. Die Ukraine-Flüchtlingssituation spiegelt sich hier noch nicht wieder.

Armutssituation in Gifhorn Landkreis und Stadt

12,7 % aller Kinder unter 18 Jahren waren in ganz Niedersachsen 2019 im Bezug von SGB II Leistungen und somit einem Risiko für Kinderarmut ausgesetzt.

Vergleich 2020

Quelle: Darstellung nach Sozialplanung, Stand: 31.12.2020

Knapp über dem landkreisweiten Durchschnitt von 9,09% liegen die Samtgemeinde Wesendorf mit 9,13 % gefolgt von der Samtgemeinde Hankensbüttel mit 11,08 %.

Die Stadt Wittingen sowie die Stadt Gifhorn liegen mit jeweils 14,23 und 17,42 % signifikant über dem landkreisweiten Durchschnitt, wobei hervorzuheben ist, dass die Kinderarmutsquote der Stadt Gifhorn annährend doppelt so hoch ist, wie der Landkreisdurchschnitt.

Auch wenn der Landkreis mit einer durchschnittlichen Kinderarmutsquote von 9,09 % weiter unter dem Landesdurchschnitt von 12,7% in Niedersachsen liegt, ist die partielle Kinderarmut in den oben genannten Gebietseinheiten deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Finanzen

Im abgelaufenen Kita-Schuljahr haben wir für unsere Projekte rund 60.000 € aufgewendet.
Damit lag sie in diesem Kita-Schuljahr coronabedingt etwas niedriger als sonst.

Finanzen

Die geplanten Projektkosten für das Kita-Schuljahr 2022/2023 belaufen sich auf rund 100.000 €. Das sind die Ausgaben bis Ende Juli 2023. Zurzeit wissen wir noch nicht, welche weiteren Auswirkungen die Corona-Pandemie und die Flüchtlingssituation für uns noch bereithält.


Im Anschluss müssen wir uns, wie immer, schon um die Planungen für das Kita-/Schuljahr 2023/2024 kümmern, insbesondere aber um das Generieren von Spenden.

Seit dem Herbst 2022 ist die Kita Chancenreich des CJD am Lehmweg neu hinzugekommen. Außerdem gehen noch 3 weitere Kitas an den Start.
Kita Eysselhof (2023) Kita Hohes Feld (2023) Kita Hohe Düne (2026)

Wir sagen „Danke“ an alle Spender, denn Sie machen diese Unterstützung erst möglich.

Das bedeutet, dass wir ab dem Kita-Schuljahr 2023/24 dann mit 30 Kitas, 8 Schulen sowie der FBZ Grille und der Sozialgruppe (GIP) bezüglich Unterstützung zusammenarbeiten. Als 2009 der Kinderfonds ins Leben gerufen wurde, hatte die Stadt Gifhorn nur 14 Kitas.

Wir sagen „Danke“ an alle Spender, denn Sie machen diese Unterstützung erst möglich.

TOP
Vorlesen