Armutsbetrachtung

Betrachtet man die Armutsbetroffenheit nach Altersgruppen (Feb.2016), fällt auf, dass die Kinderarmut nach SGBII-Betrachtung mit 14% im Bund (das sind ca. 1,62 Millionen Kinder unter 15 Jahre) seit vielen Jahren auf anhaltend hohem Niveau liegt.

Hinweis: Hier werden die Kinder nicht betrachtet, deren Familieneinkommen kurz über dem Schwellenwert liegt. 2014 lebten nach Daten des Mikrozensus 1,99 Millionen Kinder unter 15 Jahren in einkommensarmen Haushalten. In Relation zur Bevölkerung in jener Altersgruppe entspricht dies 19 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren in Deutschland.

Der Stand der Kinderarmut in unserer Region betrug am 31.12.2014

18.500 Kinder unter 15 Jahren.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. 

Quelle: UKF und Landkreis Gifhorn

Kinder sind und bleiben in Deutschland ein Armutsrisiko

Die Kinderarmut in Deutschland stellt sich statistisch zunehmend als eine Armut von Alleinerziehenden, kinderreicher und/oder arbeitsloser bzw. langzeitarbeitsloser Eltern dar, und zwar, ohne dass man in den letzten zehn Jahren von irgendeiner signifikanten Verbesserung der Situation sprechen könnte.

Die regionale Verteilung der Kinderarmut, gemessen am jeweiligen Anteil der Kinder im Hartz-IV-Bezug, zeigt allerdings eine extreme Streuung.

Auf Länderebene reicht die Spanne von 7,2 Prozent in Bayern bis zu 33,2 Prozent in Berlin.

Quelle: „Der Paritätische Gesamtverband“ 2014

Was bedeutet Kinderarmut?

Kinderarmut ist sowohl

  • ein Zuwenig an Geld, als auch
  • ein Zuwenig an Zuwendung und
  • ein Zuwenig an Aktivitätsmöglichkeiten,
  • ein Zuwenig an Wertschätzung,
  • ein Zuwenig an Selbstvertrauen, das die jungen Menschen im Prozess des Aufwachsens entwickeln müssen.
  • „Kinderarmut ist essenzieller Mangel an Ressourcen für ein erfolgreiches Aufwachsen“.

Quelle: Prof. Klaus Peter Strohmeier (Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung Bochum)

Was haben wir mit dieser Erkenntnis zur Kinderarmut getan?

2008 wurde der Gifhorner Kinderfonds „Kleine Kinder immer-satt!“ für die Stadt Gifhorn ins Leben gerufen, um dafür zu sorgen, dass aus finanziellen Gründen kein Kind vom Mittagessen ausgeschlossen wird.

In einem 2. Schritt wollten wir sicherstellen, dass auch die Kinder an Aktionen und Projekten teilnehmen können die Geld kosten, das die Eltern aber nicht aufbringen können (Teilhabe).

In einem 3.Schritt haben wir auch Projekte ins Leben gerufen, die allen teilnehmenden Kindern zugutekommen.

 

In einem 4. Schritt haben wir auch die Grundschulen in die Projekte integriert.